Ratgeber: Klimaschutz im eigenen Garten
Nicht nur die großen Unternehmen tragen zum Klimaschutz etwas bei, sondern jeder Einzelne von uns kann in seinem eigenen Garten etwas für den Schutz unserer Erde tun. Das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist in aller Munde – zu Recht: Durch die klimatischen Veränderungen beklagten Landwirte und Waldbesitzer in den letzten Jahren große Verluste. Wer seine Pflanzen und Lebensmittel im eigenen Garten pestizidfrei und nachhaltig anbaut, leistet einen wichtigen Beitrag. Ob bei der Bewässerung, beim Kompostieren oder Pflanzen, mit ein paar Maßnahmen können Sie Ihren Garten bewirtschaften, ohne der Natur zu schaden.
Der Garten
Es ist egal, ob Sie einen großen oder kleinen Garten oder sogar nur einen Balkon besitzen. Die Art und Weise bringt den Schutz. Es gibt viele Möglichkeiten, anders und nachhaltig zu sein! Wir zeigen Ihnen 10 Tipps für mehr Nachhqaltigkeit im Garten:
- Regenwasser sammeln
- Handgeräte verwenden
- Kompost herstellen
- Auf Kunststoff verzichten
- Unkraut vorbeugen
- Abbaubare Netze und Folien verwenden
- Möbel aus heimischen Holz wählen
- Alte Geräte recyceln
- Aussasttöpfe selber herstellen
- Nützlinge förder
Aussaattöpfe selbst herstellen
Nicht jede Pflanze braucht am Anfang viel Platz, daher lassen sich kleine Pflanzen auch in kleinen Anzuchttöpfen züchten. Hier heißt es, zur Eierschale zu greifen! Auch Pflanzen schlüpfen aus Eiern. Wer eigene Pflanzen nachzieht, greift oft aus praktischen Gründen zu den kleinen roten oder schwarzen Plastiktöpfen. Leider sind diese nicht besonders umweltfreundlich, genauso wenig langlebig. Dabei lassen sich in jedem Haushalt Dinge finden, die dafür umfunktioniert werden können.
Wie wäre es hier beispielsweise mit einer ausgehöhlten Zitrone oder sogar einer Eierschale? Sie sind nicht nur ein Blickfang, sondern zersetzen sich auch ganz natürlich nach der Aussaat. Alternativ können Sie auch zu Anzuchttöpfen von Siena Garden aus Kokosfaser und einem Holz-Substrat-Gemisch greifen. Diese sind torffrei, zu 100 % biologisch abbaubar und damit nachhaltig und ressourcenschonend.
Profi-Tipp
Heiko Valerius
Ihr HELLWEG Profi für den Bereich Gartentechnik aus dem Markt Wolfenbüttel
Im Grunde kann man sagen, dass alles kompostierbar ist, was sich biologisch abbaut. Ein paar wenige Dinge sind allerdings nicht kompostierbar:
- Kohle und Asche
- Kranke Pflanzen
- Fett, Schmiermittel, Schmalz und Öl
- Fleisch- und Fischreste sowie Knochen und Gräten
- Tierkot und Streu
- Gartenabfälle mit Pestiziden oder Chemikalien
Dünger für den Boden
Man sagt, dass der Gartenboden der Schatz des Gartens ist. Denn ist er perfekt, gedeiht alles von allein. Da jedoch nicht jeder einen von Natur aus guten Boden hat, müssen viele nachhelfen. Natürlich kann man zu jeder Menge Mineraldünger greifen – jedoch ist dies nicht gut fürs Klima. Packen Sie es selbst an und veredeln Sie Ihren Boden mit selbsthergestellter Erde. Ihr Gartenboden ist der meistbesiedelte Boden, also ein Lebensraum mit unzählbaren Lebewesen, die alle ihre Daseinsberechtigung haben. Die meisten Lebewesen sind Pilze, Pflanzenwurzeln und Mikroben – eher weniger zu sehen sind Regenwürmer und Asseln. Nachhaltig düngen heißt also, auf mineralische Dünger zu verzichten.
- Die Verwendung eines mineralischen Düngers ist nur von kurzer Dauer.
- In den meisten Düngern ist Nitrat vorhanden, dieses kann ins Grundwasser gelangen.
- Der Dünger kann Pflanzen auch Schaden zufügen.
Die beste und vor allem nachhaltigste Variante ist, eigenen Kompost herzustellen. Dies geht ganz einfach, indem Sie sich eine kleine Ecke am Ende Ihres Gartens suchen, die ggf. auch vor Einsicht ein wenig geschützt ist. Dort können Sie aus Paletten einen Kompost bauen, aber auch fertige Systeme aufstellen, um Ihren eigenen Kompost anzulegen. Wie genau das geht, können Sie in unserem Ratgeber für Kompost ganz einfach nachlesen.
Regenwasser sammeln und wiederverwenden
Egal ob man einen großen oder gar keinen Garten hat, jeder von uns hat eine kleine Anzahl an Pflanzen um sich herum, die je nach Jahreszeit mal mehr und mal weniger Wasser zum Wachsen benötigen. Für uns ist Wasser ein Lebenselixier, das man ganz leicht aus dem Wasserhahn bekommen kann. Natürlich ist es ein Leichtes, den Wasserschlauch einfach anzuschließen und auf „Los!“ alle Pflanzen in den Sommermonaten mit Wasser zu versorgen.
Jedoch verwenden Sie dann immer aufs Neue sauberes Wasser. Der Nachteil: Sie zahlen jedes Mal dafür. Auch wenn es nur Pfennigbeträge sind.
Wasser ist nicht nur gratis, sondern auch noch natürlich. Sie können daher durch Regentanks das Regenwasser in den regenstarken Monaten sammeln, um damit dann in den anderen Monaten den Wasserhaushalt Ihres Gartens zu regulieren.
Es gibt hier viele Alternativen, die man in den Boden einbauen kann, bis hin zu schönen optischen Täuschungen, in denen man Regenwasser sammeln kann. Lesen Sie hierzu mehr in unserem Bewässerungsratgeber.
Gartenbeleuchtung ohne Strom
Auch in der Gartenbeleuchtung ist der Trend schon bei der erneuerbaren Energie angekommen. Die meisten Tiere und auch Pflanzen fühlen sich am wohlsten bei einem natürlichen Tag-Nacht-Wechsel. Gartenbeleuchtung tut den Pflanzen nicht gut, wir Menschen hingegen möchten auch zu später Stunde den Garten – gerade im Sommer – schön beleuchtet haben. Viele elektrische Lichterketten erzeugen über einen großen Raum magnetische Felder, die den Tieren und Pflanzen schaden können, greifen Sie daher zu ökologischen Solarlampen, die durch Photovoltaik-Technologie aus Sonnenlicht Strom erzeugen und genauso schönes Licht in Ihren Garten bringen.
Pflanzen neben Pflanzen
Um Ihren Garten nachhaltig zu bepflanzen, benötigten Sie es einen genauen Plan, wo welche Pflanze ihren Platz finden soll. In den im ersten Schritten überlegen Sie sich, was für Pflanzen Sie in Ihrem Garten haben möchten. Welche Nutzpflanzen es werden sollen und welche schönen Blühpflanzen dazu kommen sowie. Welche Blumen sind geeignet für Bienen und anderen Insekten. Ebenso gibt es Pflanzen, die voneinander profitieren. Basilikum wächst perfekt neben Dill, Zwiebelpflanzen wachsen gut neben Möhren und Basilikum schützt zusätzlich noch vor Mehltau. Unterschiedliche Pflanzen, unterschiedliche Beanspruchung des Bodens.
Die einen benötigen mehr Nährstoffe, andere eher weniger. Daher sollten am besten immer Pflanzen nebeneinander stehen, die sich den Nährboden nicht gegenseitig wegnehmen. Unsere HELLWEG Profis beraten Sie dazu gerne, sprechen Sie uns einfach in Ihrem Wunschmarkt an.
Plastik vs. Holz
Auch bei Ihren Gartenmöbeln können Sie nachhaltig einkaufen. Achten Sie darauf, dass die Möbel aus nachhaltigem Holz, das aus der Region kommt, hergestellt wurden. Ebenso sollten Sie auf alles, was aus Plastik hergestellt wurde, verzichten. Recyceln ist hier nicht möglich, wenn die Gegenstände nach Jahren abgeschafft werden sollen. Ebenso können Sie sich beim Kauf an Gütezeichen wie dem FSC-Siegel (Zertifikat des Forest Stewardship Council) orientieren. Welche Gartenmöbel sollen es werden? Mit unserem Ratgeber Gartenmöbelideen helfen wir Ihnen bei Ihrer Entscheidung vielleicht ein Stück weiter.
Naturteich statt Pool
Gerade in den heißen Sommermonaten ist der Pool im eigenen Garten der Treffpunkt, um sich einfach und schnell abzukühlen. Schön ist, die heimisch-kühle Oase mitten im Garten zu haben. Viele Pools und Planschbecken sind schnell aufgestellt – dennoch müssen diese ständig gewartet und auch gereinigt werden. Oft passiert dies mit chemischen Reinigungsmitteln, das Schmutzwasser sickert dann in den Boden und kann ins Grundwasser gelangen. Sie möchten nicht aufs kühle Nass verzichten? Dann bauen Sie sich einen nachhaltigen Naturteich in den Garten. Es gibt viele Größen, in denen Tiere ihren Lebensraum finden und Sie zugleich schwimmen können. Bei einem Pool muss man nach einiger Zeit mit Chlor nachhelfen, wohingegen ein Naturteich sich durch seine Pflanzen selbst reinigt, je mehr Pflanzen, desto weniger muss nachgeholfen werden. Mit unserer Anleitung ist der Einbau im Handumdrehen fertig.