Einen Avocado-Baum selber anziehen
Vom Kern zum Superfood
Die Avocado hat viele Fans,
aber auch einige Kritiker.
Lange stand ihr Ruf als
gesundes Superfood im
Vordergrund. Mittlerweile
mehren sich aber auch die
kritischen Stimmen, die
sich vor allem gegen ihren
industriellen Anbau und den
damit verbundenen enormen
Wasserverbrauch richten.
Wer trotzdem nicht auf
Avocados verzichten möchte,
kann die ursprünglich aus
Mittelamerika stammende
Pflanze auch daheim selbst
anbauen.
Was dafür notwendig ist?
Ein Kern und ganz viel Geduld. Bis man die ersten Früchte ernten kann, können bis zu 10 Jahre vergehen. Die Aufzucht lohnt sich aber dennoch, denn auch ohne Früchte sind die Pflanzen sehr dekorativ. Bei der Aufzucht haben Sie die Wahl zwischen zwei Methoden – entweder Sie ziehen den Kern direkt in der Erde oder zunächst in Wasser. Für beide Varianten sollte er vorab gründlich gesäubert und vom Fruchtfleisch befreit werden. Für die Aufzucht am besten geeignet sind große mexikanische Sorten wie „Hass“.
Variante 1: Avocado-Kern einpflanzen
Füllen Sie einen Topf mit einem Gemisch aus Sand und Blumenerde und drücken Sie den Kern im Anschluss mit der breiten Seite bis zur Hälfte oder einem Drittel in den Topf hinein. Jetzt heißt es, abwarten und regelmäßig gießen, denn die Erde sollte konstant feucht gehalten werden. Den Topf stellen Sie am besten an einem warmen und hellen Standort auf. Allerdings sollte nicht permanent die Sonne darauf scheinen. Mit etwas Glück bricht ein junger Trieb durch den Kern und ein zierliches Pflänzchen entwickelt sich.
Variante 2: Avocado-Kern im Wasser keimen lassen
Eine andere Möglichkeit ist es, den Avocado- Kern in Wasser austreiben zu lassen. Hierzu zunächst die Schale der Länge nach leicht anritzen. Im Anschluss in den Kern an allen Seiten einen Zahnstocher stecken und ihn mit der Spitze nach oben in ein mit Wasser gefülltes Glas hängen. Dabei sollte er das Wasser berühren, aber nicht zu tief darin hängen. Stellen Sie das Glas ebenfalls an einen warmen und hellen Standort. Das Wasser sollten Sie regelmäßig austauschen. Wenn alles nach Plan läuft, sollten sich nach etwa vier bis acht Wochen die ersten Triebe entwickelt haben. Der Umzug in einen Topf mit circa 25 cm Durchmesser erfolgt dann, wenn das Pflänzchen vier bis sechs Blätter ausgebildet hat. Den Kern sollten Sie dann maximal bis zur Hälfte mit Erde bedecken.
Mehr und mehr der Sonne entgegen
Da ausgewachsene Avocados Sonne lieben, sollten Sie die Pflanze nach und nach an mehr Sonne gewöhnen. Als letzten Schritt sollte sie einen vollsonnigen Standort problemlos vertragen können. Im Sommer können Sie Ihrer Pflanze ruhig ein wenig Frischluft gönnen. Spätestens wenn die Temperaturen im Herbst unter den zweistelligen Bereich fallen, ist es aber Zeit, sie wieder ins Haus zu holen. Ein helles Winterquartier mit etwa 20 Grad Raumtemperatur ist ideal. Und nicht vergessen: Die Pflanze freut sich über eine regelmäßige Frischwasserzufuhr.
Avocado richtig düngen
In der ersten Zeit seines Wachstums findet das Avocado-Pflänzchen genügend Nährstoffe im Kern als auch im Substrat. Erst etwa nach einem halben Jahr sollten Sie die Pflanzen regelmäßig (alle 2 bis 3 Wochen) zusätzlich mit einer geringen Dosis Flüssigdünger im Gießwasser versorgen. Ist die Pflanze schon etwas älter, kann sie in der Wachstumsphase auch mit der auf der Verpackung angegebenen Menge gedüngt werden. Es reicht dabei aus, nur alle vier bis sechs Wochen zum Dünger zu greifen.