Ratgeber Hobbyfarming
Wer Hobbyfarming betreibt, hält im privaten Bereich Tiere zur Gewinnung von Lebensmitteln wie Eiern, Milch, Honig oder auch Fleisch. Die meisten privat gehaltenen Tiere sind jedoch Hühner, Enten oder Kaninchen. Diese Tiere kann man sogar im eigenen Garten halten. Wer etwas mehr Platz hat, kann sogar Schafe oder auch Ziegen halten.
Hühnerhaltung richtig gemacht!
Um selbst Hühner im Garten halten zu können, benötigt man keinerlei Genehmigungen. Diese Tiere gelten als Kleintiere und dürfen auch in Wohngebieten laut Baunutzungsverordnung gehalten werden. Jedoch wird um Rücksichtnahme auf die Nachbarn gebeten. Jeden Tag ein frisches Ei aus dem Stall holen, das ist das Schöne an der Haltung, aber es gibt auch noch andere Punkte, auf die man achten sollte. Wir klären die wichtigsten Punkte:
Nein. Laut Baunutzungsverordnung gelten Hühner als Kleintiere, die im eigenen Garten ohne Genehmigung gehalten werden dürfen.
Max. 20 Hühner darf jeder Hausbesitzer halten. Jedoch richtet sich die Anzahl auch nach der Größe des Grundstückes und vor allem des Geheges, in dem die Tiere leben. Schauen Sie vor der Anschaffung nochmal in der Baunutzungsverordnung der Stadt/Gemeinde nach, um sicherzugehen. Hinweis: Hühner sind sehr sozial, daher sollten sie immer in kleinen Gruppen leben. Mit Einzelhaltung tun Sie dem Tier keinen Gefallen.
Nein. Um nur ein frisches Ei zu haben, braucht man keinen Hahn. Der kommt immer erst ins Spiel, wenn es um die Nachzucht geht.
Egal ob Geräteschuppen oder Hühnerstall: Geht es um feste Bauten, ist man in Deutschland an das Baurecht gebunden, und das besagt, dass Sie eine Baugenehmigung benötigen. Hier gibt es regionale Unterschiede, daher sollten Sie sich vorher bei Ihrer Gemeinde informieren.
Unser Tipp: Ein mobiler Hühnerstall – er benötigt keine Baugenehmigung und kann immer mal versetzt werden. So schaden Sie nicht Ihrem Rasen und gerade im Winter kann der Stall dort hingestellt werden, wo die Fläche matsch- und eisfrei ist.
Ja, für Hühner gibt es eine Anmeldepflicht, und das ab dem ersten Huhn. Die Anmeldung muss beim zuständigen Veterinäramt erfolgen. Ebenso muss auch ein Huhn wichtige Impfungen erhalten. Wichtige Punkte beim Anmelden:
- Name des Huhns
- Adresse des Huhn
- Art und Anzahl der Hühner, die man hält
Wichtig ist vor allem die Anmeldung bei der Tierseuchenkasse. Diese erfolgt in der Regel einmal im Jahr. Hier können ggf. je nach Region Kosten entstehen. Auch hierzu können Sie sich bei Ihrer Gemeinde informieren.
Pflege und Futter
Neben immer frischem Wasser benötigt ein Huhn nicht ganz so viel. Beim Picken auf den Boden finden Hühner Gras, Insekten oder Samen, die sie dann fressen. Es gibt speziell für Hühner auch Geflügelfutter, das zugefüttert werden kann. Ebenso kann man aber auch Haferflocken und Gemüse geben bis hin zu aufgeweichtem Brot.
Unser Tipp:
Mehlwürmer sind ihre Leibspeise.
Hühner sind sehr pflegeleicht und benötigen daher wenig Aufwand. Jedoch benötigen sie viel Auslauf, daher sollte das Gehege angepasst sein an die Menge der Hühner und immer etwas Freilauf bieten. 2,5 m2 pro Huhn sollten es schon sein. Je nach Rasse kann dies aber variieren. Damit Ihnen der Hühnerhaufen nicht davonflattert oder -rennt, benötigen Sie einen Geflügelzaun. Wie hoch dieser sein muss, hängt von der Rasse ab. Jedoch sollte jeder Zaun eine Mindesthöhe von 2 m haben.
Achtung: Nicht jedes Huhn kann auch fliegen.
Achten Sie jedoch darauf, dass das Gehege ausbruchsicher und vor allem sicher vor Mardern und Füchsen ist. Den Kot, der sich auf dem Boden ansammelt, können Sie ganz leicht mit einer Harke zusammentragen und entsorgen.
JEDEN TAG EIN EI
Hühner sind auf eine Extra-Zufuhr
an Kalzium angewiesen. Das
Mineral ist ein Muss in der Hühnerfütterung.
Die Tiere benötigen
es vor allem für die Eiproduktion,
aber auch Knochen, Gelenke,
Federkleid und Schnabel sind
auf den Mineralstoff angewiesen.
Neben dem normalen Hühnerfutter
sollte man den Hühnern
zusätzlich vitaminreiches Frischfutter
anbieten. Dies sorgt nicht
nur für mehr Abwechslung,
sondern wird von den Hühnern
auch als besonderer Leckerbissen
gerne gefressen. Sie freuen sich
z. B. über geriebene Karotten,
Zucchinis, Gurken, Äpfel, Beeren
oder Salatblätter. Auch Küchenabfälle
sind gern angenommenes
Futter für die Hühner – vor allem
Nudeln, Reis oder Apfelschalen.
Profi-Tipp
Tobias-Sebastian Steffen
von Hippel
Ihr HELLWEG Profi für den
Bereich Tiernahrung aus dem
Markt Bad Kissingen
HÜHNER & CO.: HOBBYFARMING
WOHL ÜBERLEGT
Hobbyfarming – die Mini-Landwirtschaft
aus dem eigenen
Garten – ist voll im Trend. Ob
Hühner, Kaninchen oder Alpakas:
Wer seine eigenen Tiere hält, kann
aktiv etwas für das Tierwohl und
gegen die Massentierhaltung tun.
Doch „nur mal eben nebenbei“
lässt sich der Traum nicht verwirklichen.
Tiere sind Lebewesen, sie
brauchen ein artgerechtes Leben,
das bedeutet genügend Auslauf,
Pflege, Futter. Und das jeden Tag
– im Sommer wie im Winter. Auch
ein sicherer Stall ist Voraussetzung
für eine artgerechte Tierhaltung.
Natürlich lässt sich der Traum
vom frischen Ei aus dem eigenen
Garten dennoch realisieren.
Meine Teammitglieder und ich
beraten Sie gern!
Ihre Feinde!
Die besten Feinde sind Füchse und Marder, sie lieben Hühner. Ebenso mögen Katzen, Wiesel und Ratten diese auch. Wohingegen Katzen, Wiesel und Ratten es eher auf kranke Hühner abgesehen haben, mögen Marder und Füchse auch die gesunden. Daher ist Achtung geboten.
Unser Tipp:
Um den Hühnerstall sicher zu bekommen, graben Sie den Boden erst aus und legen Sie einen Kaninchendraht auch in den Boden, so können Füchse sich nicht durch den Boden ins Gehege buddeln. Ebenso sollten alle Hühner abends in den Stall gebracht werden und dieser sollte dann verschlossen sein. Alle Hühner haben dort ihre Nistkästen, in denen sie dann die Nacht über bleibe.
Das passende Gehege finden!
Der Hühnerstall richtet sich nach der Zahl der Hühner. Es gibt Ställe und Außengehege, die man einzeln, aber auch im Verbund aufbauen kann. Ein perfekter Hühnerstall hat viel grüne Auslauffläche, wo die Tiere neben einer Rasenfläche zum Picken auch eine Sandfläche zum Scharren haben. Da dies aber nicht jeder Garten hergibt, werden auch fertige Gehege angeboten. Je größer der Auslauf und das Gehege, desto weniger Futter müssen Sie zufüttern, da die Tiere in der freien Natur mehr zu fressen finden.
Wo Hühner kaufen?
Es gibt nicht nur Hundezüchter, sondern auch solche, die Kleintiere wie Hühner züchten. Inzwischen kann man Hühner sogar übers Internet kaufen. Jedoch sollten die Hühner immer vor dem Kauf angeschaut werden. Soll es mal günstiger sein, können Sie auch beim Bauern nebenan nachfragen, ob er eine kleine Anzahl seiner Hühner verkauft. Je nach Rasse der Hühner kosten diese zwischen 10 und 15 Euro. Möchten Sie jedoch eine spezielle Rasse, können sich die Kosten auch anders zusammensetzen. Verschaffen Sie sich vorerst einen Überblick darüber, welche Rasse Sie möchten, welcher Stall es sein soll und was Sie noch alles benötigen. Eine Kostenübersicht macht den Kauf leichter.