Keller abdichten: Ihre Schritt-für-Schritt Anleitung

Erfahren Sie, wie Sie mit einfachen Schritten und den richtigen Materialien Ihren Keller vor Feuchtigkeit schützen.

Ein feuchter Keller ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auch die Struktur Ihrer Immobilie gefährden. Feuchtigkeit dringt über die Wände oder den Boden ein und kann zu Schimmelbildung, verfaulten Materialien und sogar zu einer Beeinträchtigung der Statik führen. Eine professionelle Kellerabdichtung schützt nicht nur vor den Folgen von Feuchtigkeit, sondern trägt auch zur Verbesserung des Raumklimas bei. In dieser umfassenden Anleitung erfahren Sie, wie Sie Ihren Keller effektiv abdichten können – Schritt für Schritt, mit praktischen Tipps und der richtigen Auswahl an Materialien.

Vorbereitung: Die richtigen Materialien und Werkzeuge

Bevor Sie mit der eigentlichen Abdichtung Ihres Kellers beginnen, müssen Sie sicherstellen, dass Sie über alle benötigten Materialien und Werkzeuge verfügen. Ebenso wichtig sind die richtigen Sicherheitsvorkehrungen und die Wahl der idealen Witterungsbedingungen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. In diesem Abschnitt erfahren Sie, welche Vorbereitungen notwendig sind, um die Abdichtungsarbeiten erfolgreich und sicher durchzuführen.

Werkzeuge und Materialien: Für die Kellerabdichtung benötigen Sie eine Reihe von spezifischen Materialien und Werkzeugen. Zu den wichtigsten gehören Abdichtungsmasse, Pinsel, Spachtel, Isolierfolie und Abdichtungsanstrich. Achten Sie darauf, dass alle Produkte in gutem Zustand sind und den Herstellerempfehlungen entsprechen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Sicherheitsvorkehrungen: Sicherheit hat oberste Priorität. Während der Abdichtungsarbeiten sollten Sie stets geeignete Schutzkleidung tragen. Gummihandschuhe schützen Ihre Hände vor chemischen Substanzen, eine Schutzbrille bewahrt Ihre Augen vor Spritzern, und eine Staubmaske kann nützlich sein, um das Einatmen von Dämpfen oder Staub zu verhindern. Achten Sie darauf, dass der Arbeitsbereich gut belüftet ist, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Bevorzugte Witterungsbedingungen: Um eine optimale Haftung der Abdichtungsmaterialien zu gewährleisten, sollten Sie die Arbeiten bei trockenen, milden Temperaturen durchführen. Ideale Bedingungen herrschen bei Temperaturen zwischen 10 und 20°C. Zu hohe Luftfeuchtigkeit oder Regen können die Wirksamkeit der Produkte beeinträchtigen, während kältere Temperaturen die Trocknung und Haftung verzögern können. Vermeiden Sie auch Arbeiten bei starkem Wind, der Staub und Unreinheiten auf die abgedichteten Flächen bringen könnte.







Kellerwände abdichten: Ihre Schritt-für-Schritt Anleitung

In dieser Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihren Keller professionell abdichten, um Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung zu vermeiden. Folgen Sie einfach den einzelnen Schritten und schützen Sie Ihre Immobilie nachhaltig vor eindringendem Wasser.

  1. Graben ausheben
    Zu Beginn wird entlang der Fundamentmauer ein Graben ausgehoben. Mieten Sie hierfür am besten einen kleinen Bagger. Der Graben sollte eine Breite von 80–90 cm und eine Tiefe von maximal 30 cm haben, um die Statik des Hauses nicht zu gefährden. Achten Sie darauf, dass die Böschung einen Winkel von 30° bildet, um die Sicherheit während der Arbeiten zu gewährleisten.
  1. Untergrund vorbereiten
    Bevor Sie mit der Abdichtung fortfahren, prüfen Sie den Grund für die Feuchtigkeit. Falls notwendig, ziehen Sie einen Fachmann hinzu, um zu entscheiden, ob eine Drainage erforderlich ist. Entfernen Sie überstehenden Putz, Bitumenreste und Dämmmaterialien von den Wänden. Entdecken Sie beschädigte Mörtelfugen, kratzen Sie diese aus und verspachteln Sie sie.
  1. Trocknen der Wände
    Lassen Sie die freigelegten Kellerwände mindestens 48 Stunden trocknen. Bei starker Feuchtigkeit ist eine mechanische Trocknung erforderlich. Für leicht feuchte Wände kann eine Dichtungsschlämme aufgetragen werden, um die Feuchtigkeit zu binden und die Wand zu stabilisieren.
  1. Kellerwände verfugen und verputzen
    Nachdem die Wände trocken sind, verfugen und verputzen Sie die Übergänge zwischen Mauer und Fundament mit Gummimörtel in Form einer Hohlkehle, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Verwenden Sie für den Putz ein geeignetes Mauerwerk-Material. Achten Sie darauf, den Putz gemäß den Herstellerangaben trocknen zu lassen – dies kann bis zu 48 Stunden dauern.
  1. Bitumenanstrich zur Abdichtung
    Grundieren Sie saugfähige Kellerwände mit einem Bitumen-Voranstrich. Tragen Sie anschließend ein Isoliermittel auf, um die Wand vollständig abzudichten. Verwenden Sie hierfür einen Quast und decken Sie die Wand gleichmäßig ab. Der Anstrich sollte mindestens 15 cm über das Erdreich hinausreichen, wie es in DIN 18195 vorgeschrieben ist. Normalerweise genügen ein Voranstrich und drei Deckaufstriche, um die Wand effektiv gegen Feuchtigkeit zu schützen.
  1. Bitumendickschicht als Alternative
    Falls neben Bodenfeuchtigkeit auch Feuchtigkeit an den Kellerwänden vorliegt, kann eine Bitumendickschicht aufgetragen werden. Diese schützt vor Tausalz und überbrückt Risse bis 2 mm. Tragen Sie zunächst den Voranstrich auf und lassen Sie ihn trocknen. Anschließend erfolgt das Auftragen von mindestens zwei Schichten Bitumen, wobei die erste vollständig getrocknet sein muss, bevor die zweite Schicht aufgebracht wird. Schützen Sie die Schicht vor Frost und lassen Sie sie 3–7 Tage trocknen.
  1. Dämmung anbringen
    Montieren Sie Perimeterplatten, die speziell für den erdberührenden Bereich entwickelt wurden. Diese Platten bestehen aus extrudiertem Polystyrol (XPS) und sind besonders widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen durch Wurzeln oder Steine. Die Platten werden mit einer Bitumendickbeschichtung (KMB) verklebt.
  1. Perimeterplatten verlegen
    Perimeterplatten verfügen über Ablaufkanäle und sind mit einem Filtervlies ausgestattet, um Verstopfungen zu verhindern. Die Platten müssen lückenlos und versetzt verklebt werden, sodass keine Lücken entstehen. Beachten Sie die Herstellerangaben für die richtige Verklebung und Montage.
  1. Noppenbahnen als Alternative
    Eine weitere Möglichkeit zur Abdichtung sind Noppenbahnen. Diese bieten zahlreiche Vorteile:
    - Schnellere Ableitung von Wasser
    - Schutz des Bitumenanstrichs vor mechanischen Schäden
    - Wärmedämmung vergleichbar mit einer 17 cm dicken Betonwand
  1. Noppenbahnen verlegen
    Verlegen Sie die Noppenbahnen mit der Noppenseite zum Haus. Achten Sie darauf, dass nur für Bitumenanstriche zugelassene Noppenbahnen verwendet werden. Diese besitzen auf der Rückseite eine Gleitschicht und auf der Vorderseite ein Vlies. Schneiden Sie die Bahnen bei Bedarf mit einer Schere oder einem Cutter zurecht.
  1. Ecken und Kanten verkleben
    Verklebung der Ecken und Kanten erfolgt durch Überlappen der Noppenbahnen. Stützen Sie die Bahnen mit Holzlatten, um sie in Position zu halten. Sobald die Grube wieder aufgefüllt wird, schlagen Sie die Oberkanten um und fixieren diese mit Stahlnägeln. Achten Sie darauf, dass die Nägel oberhalb des abzudichtenden Bereichs bleiben, um Feuchtigkeitseintritt zu verhindern.
  1. Bitumenwellpappen als Alternative
    Bitumenwellpappen sind eine kostengünstigere Alternative und bestehen aus Naturfasern, die unter Hochdruck mit Bitumen getränkt und gehärtet werden. Diese Platten werden an die Wand in der Grube angelehnt und mit Latten fixiert. Achten Sie darauf, bei Aussparungen eine geeignete Säge oder Cutter zu verwenden und die Platten sicher zu fixieren.

Tipps und Tricks für eine erfolgreiche Kellerabdichtung

Wie man kleinere Risse selbst abdichten kann: Kleine Risse in den Wänden oder am Fundament können oft selbst behoben werden. Dafür empfehlen wir eine hochwertige Abdichtungsmasse, die speziell für Risse geeignet ist. Reinigen Sie den Riss gründlich, tragen Sie die Abdichtungsmasse auf und lassen Sie sie gut durchtrocknen. Achten Sie darauf, dass die Masse vollständig einzieht, bevor Sie mit weiteren Schritten fortfahren.

Richtige Anwendung der Abdichtungsmaterialien: Die Wahl des richtigen Abdichtungsprodukts ist entscheidend für den Erfolg der Maßnahme. Achten Sie darauf, dass die Abdichtungsmaterialien wie Bitumen-Voranstrich oder Isolierfolien gleichmäßig aufgetragen werden. Besonders bei Bitumenschichten ist es wichtig, mehrere dünne Schichten aufzutragen, anstatt eine dicke, um Risse und Blasenbildung zu vermeiden.

Wann es besser ist, einen Fachmann zu Rate zu ziehen: Wenn die Feuchtigkeit im Keller bereits zu Schimmelbefall geführt hat oder sich die Feuchtigkeitshöhe über mehrere Jahre erhöht hat, ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen. Ein Spezialist kann die Ursachen für die Feuchtigkeit genau identifizieren und eine gezielte Lösung anbieten, die über die einfache Abdichtung hinausgeht.

Häufige Fehler bei der Kellerabdichtung und wie man sie vermeidet

Die Kellerabdichtung ist eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der schon kleine Fehler große Auswirkungen haben können. Um sicherzustellen, dass Ihre Abdichtungsmaßnahmen langfristig erfolgreich sind, sollten Sie häufige Stolpersteine kennen und vermeiden. Hier zeigen wir Ihnen die häufigsten Fehler, die bei der Kellerabdichtung gemacht werden, und geben Ihnen Tipps, wie Sie diese umgehen können.

Unzureichende Vorbereitung des Untergrundes
Einer der häufigsten Fehler ist, dass der Untergrund vor der Abdichtung nicht richtig vorbereitet wird. Achten Sie darauf, dass alle Reste von Putz, lose Mörtelfugen und alte Abdichtungsmaterialien entfernt werden. Der Untergrund sollte sauber, trocken und glatt sein, damit die Abdichtung effektiv haften kann.

Zu dick aufgetragene Schichten
Bei der Anwendung von Bitumen oder Dichtungsschlämme ist es wichtig, mehrere dünne Schichten aufzutragen, anstatt eine dicke. Eine zu dicke Schicht kann dazu führen, dass das Material nicht richtig trocknet und die Abdichtung unvollständig bleibt. Achten Sie darauf, zwischen den einzelnen Schichten genügend Trockenzeit einzuhalten.

Vernachlässigung der Witterungsbedingungen
Abdichtungsarbeiten sollten nicht bei extrem niedrigen Temperaturen oder Regen durchgeführt werden. Der beste Zeitpunkt für diese Arbeiten ist bei milden, trockenen Wetterbedingungen. Bei zu niedrigen Temperaturen haftet das Abdichtungsmaterial schlechter, was die Wirksamkeit der Abdichtung beeinträchtigen kann. Lesen Sie die Produktangaben und beachten Sie die empfohlenen Temperaturgrenzen.

Fehlende Entwässerung
Die Abdichtung allein reicht nicht aus, um Feuchtigkeit dauerhaft vom Keller fernzuhalten. Eine fehlende Drainage kann dazu führen, dass Wasser weiterhin an der Wand aufsteigt und die Abdichtung untergräbt. Achten Sie darauf, dass auch eine Drainage installiert wird, um das Wasser von der Wand fernzuhalten und so die Abdichtung zu unterstützen.

Weitere Themen für Sie

Unser Newsletter: Profi-Tipps direkt ins Postfach

🛠 Exklusive Rabatte & Aktionen
🕪 Früher informiert über Neuheiten & Prospekte
💡 DIY-Tipps für Haus, Garten & Werkstatt
🏠 Inspiration & saisonale Trends
🎁 Gewinnspiele & Sonderaktionen


Jetzt den HELLWEG Newsletter abonnieren und exklusive Aktionen, Produktneuheiten und mehr erhalten! Wir optimieren die Inhalte basierend auf Ihrem Nutzungsverhalten. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit widerrufen – über den Abmeldelink im Newsletter oder in Ihrem Kundenkonto. Details finden Sie in den Datenschutzbestimmungen.

Jetzt Anmelden